Nach dem guten Jahresbeginn bestätigt der Hamburger Büromarkt auch im zweiten Quartal 2014 die hohe Abschlussfreudigkeit seiner Mieter. Insgesamt beläuft sich die Vermietungsleistung nach den ersten sechs Monaten auf ca. 225.000 m². Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das gute Ergebnis ein moderates Plus von 5 %. „Für die zweite Jahreshälfte ist aufgrund der weiterhin in allen Flächensegmenten vorhandenen Gesuche mit einem ähnlich positiven Verlauf zu rechnen. Ein Flächenumsatz für das Gesamtjahr 2014 zwischen 450.000 und 500.000 m² bleibt somit eine realistische Prognose“, sagt Artur Kraft, Direktor bei der Angermann Real Estate Advisory AG in Hamburg.
Die Mieten zeigten sich im zweiten Quartal stabil. Sowohl die Spitzmiete mit 24,00 €/m² als auch die Durchschnittsmiete mit 14,45 €/m² blieben gegenüber dem Vorquartal unverändert.
Der Leerstand verringerte sich gegenüber dem ersten Quartal 2014 von ca. 865.000 m² auf ca. 855.000 m². Bei einem Gesamtflächenbestand von ca. 13.350.000 m² entspricht dies einer Leerstandsquote von 6,4 %.
Die meisten Mietverträge wurden im ersten Halbjahr 2014 im Flächensegment zwischen 250 und 700 m² abgeschlossen. Die in diesem Bereich erwirtschaftete Vermietungsleistung von ca. 48.400 m² bedeutet einen Umsatzanteil von 22 %. Der größte Anteil am Gesamtflächenumsatz entfällt mit 60 % (ca. 136.000 m²) auf das Flächensegment über 1.500 m². Anmietungsfreudigste Branchen waren in den ersten sechs Monaten der Industriesektor mit ca. 39.200 m² und die Telekommunikationsbranche mit ca. 35.200 m².
Mit einem Flächenumsatz von ca. 48.500 m² bleibt die City auch nach dem zweiten Quartal 2014 die beliebteste Bürolage der Hansestadt. Ohne die stetig zunehmende Verknappung von hochwertigen großen zusammenhängenden Flächen hätte die Vermietungsleistung sogar noch deutlich höher ausfallen können. „Für die Mieter empfiehlt es sich, mit deutlich längeren Bearbeitungszeiten bei Gesuchen ab 2.500 m² in der City zu rechnen. Mindestens zwei bis drei Jahre sollten eingeplant werden, um bei der Flächenwahl keine unliebsamen Kompromisse machen zu müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Vorlaufzeit bei hochwertigen Großgesuchen künftig verringert ist gering, da nur wenige Neubauprojekte ohne einen nennenswerten Vorvermietungsstand realisiert werden“, erklärt Kraft.
Die aufsehenerregendste Vermietung wurde im zweiten Quartal in der City Nord getätigt. Die Deutsche Telekom hat für einen am Überseering 2 – 3 entstehenden Neubau einen Mietvertrag über ca. 32.200 m² unterschrieben. Das Unternehmen wird in dem Gebäude, das anstelle der ehemaligen BP-Zentrale errichtet wird, alleiniger Mieter sein. Insgesamt wurden in City Nord im ersten Halbjahr ca. 38.900 m² umgesetzt. Im Standort-Ranking bedeutet das Ergebnis den zweiten Platz vor der HafenCity mit ca. 30.400 m² und der City Süd mit ca. 21.900 m².