Der Büromarkt der Hauptstadt beweist auch nach dem zweiten Quartal 2012 seine Attraktivität. Mit einem Flächenumsatz von ca. 243.000 m² verringerte sich die Vermietungsleistung verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zwar um 11 %, doch mangelnde Nachfrage ist nicht der Grund für diesen Rückgang. „Die entscheidende Ursache ist vielmehr in der weiter zunehmenden Verknappung von adäquaten Büroflächen zu finden. Viele Mieter stellen deshalb ihre Umzugspläne vorläufig zurück und verbleiben in ihren bisherigen Räumlichkeiten. Trotz dieser Entwicklung ist im weiteren Jahresverlauf mit dem Abschluss einiger der im Markt vorhandenen Großgesuche zu rechnen. Für das Gesamtjahr kann deshalb in etwa ein Flächenumsatz in Höhe der 2011 umgesetzten ca. 548.000 m² prognostiziert werden“, sagt Tibor Frommold, Vorstand der Angermann Real Estate Advisory AG Berlin.
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Die anhaltend hohe Nachfrage nach neuen, hochwertig ausgestatteten Büroflächen in Top-Lagen hat im zweiten Quartal 2012 dazu geführt, dass die Spitzenmiete des Westteils der City erstmals seit Jahren das Niveau des Ostteils erreicht hat. In Zahlen stieg die Miete in der City West im Vergleich zum ersten Quartal 2012 von 18,50 €/m² auf 21,50 €/m². Die City Ost liegt mit einer Spitzenmiete von 22 €/m² nur geringfügig darüber. Auch die Durchschnittsmieten verzeichneten einen Anstieg. „Vermietungen im Areal um die Gedächtniskirche haben unter anderem dazu geführt, dass sich die Durchschnittsmiete in der City West von 12,25 €/m² auf 12,50 €/m² erhöhte. Die Durchschnittsmiete in der City Ost beträgt statt 12,90 €/m² nunmehr 13,00 €/m²“, so Frommold. Eine aktuelle Mietpreiskarte kann hier heruntergeladen werden. Einen Rückgang verzeichnet hingegen der Leerstand in der Hauptstadt. Gegenüber dem ersten Quartal 2012 verringerte er sich von 1.065.000 m² auf 1.040.000 m². Bei einem gleichgebliebenen Büroflächenbestand von ca. 18.950.000 m² entspricht dies nach dem zweiten Quartal 2012 eine Leerstandsquote von 5,5 %.
Die hohe Nachfrage nach Büroflächen in Berlin-Mitte bleibt auch nach dem zweiten Quartal 2012 ungebrochen. Mit einer Vermietungsleistung von ca. 114.000 m² konnte das Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 sogar um 20 % übertroffen werden. Neben der öffentlichen Hand, auf die mehr als die Hälfte der in dem Bezirk angemieteten Büroflächen entfällt, zeigten sich insbesondere Startups hierfür verantwortlich. „Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels legen viele der jungen Unternehmen verstärkt großen Wert darauf, ihren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz zu bieten, der neben räumlichen Annehmlichkeiten auch eine optimale Infrastruktur aufweist. Da Berlin-Mitte diese Kriterien so gut wie kaum ein anderer Standort erfüllt, verlassen immer mehr Startups ihre bisherigen Büroflächen in den günstigeren Lagen und ziehen ins Zentrum der Hauptstadt“, erklärt Frommold. Ebenfalls eine begehrte Adresse des ersten Halbjahrs war das im Standort-Ranking zweitplatzierte Charlottenburg. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2011 konnte der Flächenumsatz von ca. 19.000 m² auf ca. 31.200 m² gesteigert werden, was einem deutlichen Plus von 64 % entspricht.
Hinsichtlich der Branchenaktivität unterstrich die öffentliche Hand in den vergangenen sechs Monaten einmal mehr ihre Wichtigkeit für den Berliner Büromarkt. „Die drei größten Anmietungen im zweiten Quartal 2012 allesamt durch diesen Sektor getätigt“, betont Frommold. Unter anderem schloss das Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Mietvertrag über 28.600 m² im Kapelle-Ufer 1 – 6 ab. Außerdem erweiterte das Bundesverteidigungsministerium seinen Standort im Bendlerblock um ca. 16.700 m² in der benachbarten Liegenschaft Reichpietschufer 60 und das Jobcenter Berlin mietete ca. 12.400 m² im Löwenkontor in der Beuthstraße 6-8 an.
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